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Seine Geschichte bewegte ganz Europa.

Marco Weiss damals 17 (heute 24) aus Uelzen in Niedersachsen saß 247 Tage unschuldig im türkischen Knast in Antalya.

 

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Bild: Jahrestreffen in Nürnberg 2012

Wir möchten Euch auf dieser Seite über die wichtigsten Entwicklungen im Fall von Marco informieren, auf aktuelle Unterstützer- und Hilfsaktionen hinweisen und natürlich allen Menschen, die von Marcos Unschuld überzeugt sind, eine Plattform zum Diskutieren und Austauschen zur Verfügung stellen.

Zeitungs Tipp: Eine unendliche Geschichte?


Verurteilung eines Unschuldigen!

Marco wurde vom Gericht in Antalya vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Bestätigt wurde dagegen der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs und die Richter verhängten dafür eine Bewährungsstrafe von 2 Jahren, 2 Monaten und 20 Tagen. Es bestehen keine Zweifel, dass durch dieses Urteil ein Unschuldiger verurteilt wurde.

Da die Vergewaltigungsvorwürfe vom Tisch sind, ist es nicht mehr notwendig auf diese Vorwürfe inhaltlich einzugehen. Die Beweislage war diesbezüglich auch für das türkische Gericht nicht ausreichend.

Sexueller Missbrauch ist ein Vorsatzdelikt, d.h. der Täter muss zwingend wissen, dass er ein Kind vor sich hat. Andernfalls befindet er sich in einem nicht strafbaren Verbotsirrtum. Der Grundsatz ´Unwissenheit schützt vor Strafe nicht´, gilt hier eben gerade nicht. Herr Hekim, der Frauenarzt, der Charlotte untersuchte, hielt das Mädchen zunächst für 17 und konnte gar nicht glauben, dass sie erst 13 seien sollte. Charlotte trug ein grünes Armband, das sie berechtigte Alkohol zu trinken und besuchte eine Disco, in die 13 Jährige keinen Zutritt haben. Keiner der Türsteher hielt sie je auf. Als Marco Charlotte traf, schätzte er sie selber für 16-17 ein und war völlig überrascht, als sie sich für 15 ausgab. Wie hätte er da auch nur ahnen können, dass sie sogar erst 13 ist? Da fehlte jeder Anfangsverdacht.

Für die Behörden in Lüneburg war diese Beweisführung allemal ausreichend, um auch einen sexuellen Missbrauch zu verneinen, warum nicht für das Gericht in Antalya? Es bleibt die schriftliche Urteilsbegründung abzuwarten, um zu erfahren, ob sich das Gericht mit diesem Punkt überhaupt oder ausreichend befasst hat. In der Begründung für die Revision wird dieser Punkt neben vielen anderen ein wichtiges Argument sein.

Eine Bewährungsstrafe in der Türkei ist in der Praxis eher von symbolischer Bedeutung. Es ist das Urteil, was schmerzt und wohl kein Unschuldiger ertragen kann, schon gar nicht, wenn er 247 Tage unter kaum vorstellbaren Bedingungen in U-Haft verbringen musste. Es ist daher nur zu verständlich, wenn Marco weiter für seinen guten Ruf kämpfen möchte. Er hat ihn auch nach diesem Urteil nicht verloren. 

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